Auf einer Studienfahrt nach Berlin darf ein Besuch unserer imposanten Regierungsgebäude nicht fehlen. So begehen täglich zahlreiche deutsche und internationale Schülergruppen den spiralförmigen Steg zur Kuppel des Reichstagsgebäudes oder wagen einen Blick in die Gesetzesschmiede bei einer Plenarsitzung des Bundestags. Für zwei Leistungskurse des Gymnasium Canisianum fiel dieser Besuch während ihrer Berlinfahrt besonders spannend aus, denn sie erhielten keine der herkömmlichen Standardführungen, sondern wurden von Ministerialrat Olaf Wißmann, selbst ehemaliger Cani-Schüler und heute Leiter des Referats für Parlamentsrecht, exklusiv zu einer Tour durch den Bundestag eingeladen.

„Es war schon etwas Besonderes, Schülerinnen und Schülern der eigenen Schule einen kleinen Einblick in den Bundestag geben zu können. Auch wenn ich sie persönlich vorher nicht alle kannte, fühlte man sich doch direkt verbunden“, beschreibt Wißmann die Begegnung der Canisianer*innen. Für ihn handelte es sich derweil um seine erste Führung einer Schülergruppe, da diese normalerweise das Besucherreferat übernehme, aber sie habe ihm großen Spaß bereitet. Bei den Informationen sei es ihm weniger darum gegangen, standardmäßig das große Bild über Aufgaben und Arbeitsweisen des Parlaments zu zeichnen. „Ich habe versucht, den Vortrag und die Führung aus der Perspektive eines ehemaligen Canisianers, der jetzt im Bundestag arbeitet, zu gestalten.“ Dabei habe es selbstverständlich auch Insidertipps und -einblicke gegeben, aber die blieben an dieser Stelle natürlich „inside“, schmunzelt Wißmann. Auch seitens der Schüler*innen gab es großes Lob für den Ministerialrat, der zu jeder Frage eine Antwort parat hatte und dabei stets den Humor der Bald-Abiturienten traf.

Die Idee zur Einladung einer Cani-Schülergruppe nach Berlin entstand im Übrigen bereits im Mai als Olaf Wißmann anlässlich eines Klassentreffens seine alte Bildungsstädte besuchte. Der Abiturient aus dem Jahr 1991 war sehr angetan von dem Schulrundgang mit Schulleiterin Inken Fries-Janner und dem merklichen Aufschwung des Canisianum in den letzten Jahren. Man fühlte sich direkt willkommen und heimisch in dieser herzlichen Atmosphäre. Dieses Gefühl der Verbundenheit wollte er den Canisianern*innen durch die Einladung zurückgeben.

(HL)