Seit dem Schuljahr 2018/19 findet man am Cani den Kurs Darstellen und Gestalten bilingual im Angebot des Wahlpflichtbereichs II. Im Zentrum stehen dabei das englischsprachige Bühnenwerk, das zum Ende eines jeden Schuljahres präsentiert werden soll, sowie der Erwerb englischsprachiger Ausdrucksweisen und Fachbegriffe der Dramenanalyse, Charakterinterpretation und dramaturgischen Umsetzung auf der Theaterbühne. Demzufolge wechselt der Unterricht zwischen Theorieeinheiten und praktischen Phasen mit produktorientiertem Ansatz. Die Klassenarbeiten werden in englischer Sprache abgefasst.
Da generell beim Darstellen und Gestalten ein Großteil der methodischen Arbeit bei produktiv-handelnden Prozessen und Ausdrucksformen liegt, bietet dieses Fach besondere ganzheitliche Möglichkeiten zur Unterstützung des Fremdsprachenerwerbs. Sprache wird hier mit lebensweltlichen Kontexten verknüpft, sodass die Lerner fremdsprachige Interaktionssituationen automatisch initiieren und mitgestalten. Vor allem in improvisationstheatralischen Übungen wird ein angstfreier, experimentierfreudiger Raum zur Erprobung der Kommunikation auf Englisch geboten. Somit können kommunikative Kompetenzen inklusive der sonst meist isoliert gelernten grammatikalischen Strukturen situationsadäquat und schülerorientiert gefördert werden. Der Gebrauch der Fremdsprache bekommt für die Schüler eine Sinnhaftigkeit mit echten Kommunikationsabsichten. Oftmals werden bereits nach wenigen Übungseinheiten Sprechhemmungen abgelegt, was insgesamt eine deutlich erkennbare Steigerung der englischen Sprachproduktion nach sich zieht. Auch auf die Wortschatzarbeit hat das Fach Darstellen und Gestalten positiven Einfluss. Die Verknüpfung von Sprache mit nonverbaler Interaktion (z.B. Mimik und Gestik) verbindet Vokabeln mit Bewegung und positiven Emotionen auf der Bühne, sodass der Lernprozess und die Anwendung neuen Wortschatzes automatisiert unterstützt werden.
Neben den Vorteilen für die Fremdsprachendidaktik, wird beim Fach Darstellen und Gestalten vor allem auch die emotionale Ebene der Schüler/innen angesprochen. Dazu muss man lediglich die leuchtenden Augen und strahlenden Gesichter der Schauspieler auf der Bühne betrachten. Unterricht wird hier mit Spaß, Durchhaltevermögen und Stolz, etwas Lampenfieber und Teamgeist verknüpft. Gemeinschaftlich als Theaterensemble wird ein umfangreiches Bühnenprojekt auf die Beine gestellt, welches als positive Herausforderung neue Motivation und Anschub bietet. Selbstverständlich ist es da auch erlaubt hinterher stolz auf seine Leistung zu sein und in seinem Selbstbewusstsein ein Stückchen zu wachsen.