Erwartungsvolle Gesichter, Herzklopfen, gebanntes Zuhören und tosender Applaus: Das alles kommt zusammen, wenn am Cani der Bernhard-Hürfeld-Literaturpreis verliehen wird.
Zum elften Mal richtete die Fachschaft Deutsch des Gymnasium Canisianum den Wettbewerb aus, an dem in diesem Jahr 21 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 6 bis Q1 teilnahmen. Sie waren aufgefordert, selbstgeschriebene literarische Texte einzureichen und dabei das Thema Heimat in den Blick zu nehmen. Die fünfköpfige Jury tat sich mit der Auswahl der Siegertexte wieder einmal schwer – und die Entscheidung fiel nicht immer einstimmig aus. Zur Preisverleihung am 16.09.2022, die an die Befreiung unseres Schulgründers, Bernhard Hürfeld, aus dem KZ Dachau erinnern soll, kamen die Teilnehmer*innen mit ihren Klassen in der Aula zusammen. Mit positiver Aufregung wurden die Sieger*innen auf die Bühne gebeten, um dem gespannten Publikum ihre literarisch anspruchsvollen und fesselnden Texte zu präsentieren. Abschließend nahmen die Sieger*innen ihre Pokale, Urkunden und Buchgutscheine von der Jury entgegen.
Den ersten Preis in der Kategorie Erprobungsstufe erhielt in diesem Jahr Lillith Kraft mit ihrer berührenden Geschichte „Gedankenkarussell“, in das sie ihre Zuhörer kurzzeitig entführte. Nina Brieskorn sicherte sich mit ihrem geschmackvollen Rezept für das ganz besondere Gefühl von Heimat den zweiten Platz. Auf Platz drei überzeugte uns Clara Braße mit ihrem Gedicht über Heimatgefühle und dem Appell, sich gern zu haben, damit man sich geborgen fühlt.
In der Kategorie Mittelstufe nahm uns Pieter Trahe mit auf eine Reise in eine fantastische Welt, in der eine Rede über Heimat einem Volk noch lange in Erinnerung bleiben sollte. Damit erreichte er nicht nur die Zuhörer*innen, sondern auch Platz eins im Wettbewerb. Auf Platz zwei konnte wiederrum Lilli Griesche mit ihrer Geschichte über ein geheimnisvolles rotes Ringbuch, das bei einem Umzug in eine neue Stadt zum Hoffnungsträger wird, überzeugen. „Was ist sie, die Heimat?“, diese Frage stellte sich auch Lisa Dinges, unsere Drittplatzierte, und nahm ihre Zuhörer*innen mit durch ein philosophisches Fragenlabyrinth, an dessen Ende die Liebe als besonderer „Schlüssel“ zu finden war.
Das erdrückende Gefühl von Heimatlosigkeit durch den Verlust von Heimat brachte uns Hannah Kersen in ihrem Gedicht „Heimat(los)“ in beeindruckender Präzision näher und belegte damit in der Kategorie Oberstufe einen klaren ersten Platz. Ronja Biehle, die Autorin des zweiten Platzes, hält uns mit ihrem Gedicht einen Spiegel vor und lässt uns auf diese Weise ganz nah teilhaben an den tiefsinnigen Gedanken des lyrischen Ichs über die vielen Facetten von Heimat. Die Drittplatzierte, Namuun Gankhuyag, erzählte uns von einer Schiffsreise unter unendlichem Sternenhimmel, auf der Familie und Zusammenhalt auch jenseits von Verwandtschaft eine Bedeutung erhielten.
Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner*innen und vielen Dank an alle Teilnehmer*innen – ihr habt uns mit euren Texten ein weiteres Mal beeindruckt.
Auch in diesem Jahr durften die Erstplatzierten ihre Texte vor der Kamera vortragen. Bald schon werden sie auf der Homepage des Cani zu sehen sein!
(NU)