Etwas mehr als 39 Jahre unterrichtete Ulrich Schweers am Gymnasium Canisianum die Fächer Mathematik und Informatik. Mehr als 27 Jahre wirkte er als stellvertretender Schulleiter an seiner Schule. In dieser Zeit erlebte er drei Schulleiter und eine große Zahl neu kommender und in die Pension gehender Kollegen. Man kann also sagen Ulrich Schweers war die Konstante am Cani.

In einer Feierstunde verabschiedete er sich an seinem letzten Schultag vom aktuellen Kollegium und einer großen Zahl von Weggefährten, die vor ihm den Weg in den Ruhestand gefunden hatten. Schulleiter Michael Dahmen berichtete von Meilensteinen, die ihren gemeinsamen Weg seit dem 1. März 2012 markierten:

  • Die Vertiefung der Kooperation zwischen dem Gymnasium Canisianum und dem St. Antonius-Gymnasium, die heute ganz selbstverständlich und problemlos funktioniert.
  • Der Übergang des Modells für die Unterrichtsstunden von 45 auf 6o Minuten. Zunächst hatte sich das Cani alleine auf den Weg gemacht; heute unterrichten alle weiterführenden Schulen in Lüdinghausen in diesem Zeitraster.
  • Die technischen und pädagogischen Umsetzungen der Digitalisierung. Hier war der „gelernte Informatiker“ einfach unverzichtbar.
  • Der Übergang von dem Bildungsgang G8 zu G9. Die Entwicklung einer passgenauen Stundentafel mit der Festlegung garantierter AG- und Förderbereiche verlief dank Ulrich Schweers am Cani völlig geräuschlos.

Schulleiter Michael Dahmen betonte die sehr weitgehende Übereinstimmung zwischen ihm und Ulrich Schweers in allen Fragen der Ausrichtung, der Zielsetzung und der Organisation des Canisianum. Er charakterisierte seinen Stellevertreter so:

„Sie sind ein Mann mit klaren Prinzipien, aber mit einem pragmatischen Handeln; ein Mann der klaren Worte und das mit einem tiefgründigen Humor; eine Mann für die schulische Organisation mit einem großen Herzen für unsere Schülerinnen und Schüler.

Für das Kollegium ergriff Maria Hellmann das Wort und sprach ebenfalls aus einer sehr persönlichen Perspektive: „Als Schülerin in Ihrem Leitungskurs Mathematik haben Sie mich geduzt, als junge Kollegin haben Sie mir dann das „Sie“ angeboten, und jetzt, lieber Ulrich, sind wir in der Organisationsabteilung wieder beim „DU“ gelandet.“ Auch Maria Hellmann betonte einerseits die hohe Professionalität des scheidenden Kollegen, andererseits aber seine ebenso große Kollegialität.

Mit dem Auftritt der Fachschaft Mathematik nahm die Verabschiedung eine humoristische Wendung. Mit allerlei mathematischem „Unsinn“ entführten die Akteure das Kollegium in das Universum ihres Faches.

Dies griff Ulrich Schweers in seinen Abschiedsworten auf. Er erlag nicht der Versuchung, aus seiner Sicht die 39 Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen, sondern hielt eine „mathematische Vorlesung“ mit verblüffend anschaulichen Experimenten. „Mathematik“, so sagte er, „hat völlig zu Unrecht den Ruf, ein schweres Fach zu sein. Mathematik hat ebenso völlig zu Unrecht den Ruf trocken zu sein. Mein Herz hat immer für dieses Fach gebrannt, und vielleicht ist etwas davon bei meinen Schülerinnen und Schülern angekommen.“

Und für alle Lüdinghauser und Münsterländer bekannte er: „Als gebürtiger Bottroper habe ich den Weg ins Münsterland und nach Lüdinghausen nie bereut. Die Mentalität der Menschen hier kommt mir sehr entgegen.“