Gespannte Gesichter, glänzende Augen, Jubelschreibe und Lampenfieber: Das alles kommt zusammen, wenn am Cani der Bernhard-Hürfeld-Literaturpreis verliehen wird.

Zum neunten Mal schon richtete die Deutsch-Fachschaft des Gymnasium Canisianum diesen Wettbewerb aus, an dem in diesem Jahr 20 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 5 bis Q2 teilnahmen. Sie waren aufgefordert, selbstgeschriebene, spannende und gefühlvolle Texte einzureichen, die von einer dreiköpfigen Jury bewertet wurden. Die tat sich mit der Auswahl der Siegertexte wieder einmal besonders schwer – und die Entscheidung fiel nicht immer einstimmig aus.

Zur Preisverleihung am 16.09.2018, die an die Befreiung des Cani-Schulgründers aus dem KZ Dachau erinnern soll, wurden alle Teilnehmer in ihren Klassen und Kursen besucht, um dort von der Jury geehrt zu werden. Mit klopfenden Herzen nahmen die Sieger ihre Trophäen, Urkunden und Buchgutscheine in Empfang.

Den ersten Preis in der Kategorie Erprobungsstufe räumte in diesem Jahr Lilli Griesche mit einer spannenden Geschichte ihrer „Baumhausbande“ ab, während  Luise von Hinüber sich mit einer geheimnisvollen Zugfahrt den zweiten Platz sicherte. Den dritten Platz teilten sich Lea Fabeck mit einer mystisch anmutenden Freundschaftsgeschichte und Finja Steinzen mit einer anrührenden Geschichte eines kleinen Fohlens.

In der Kategorie Mittelstufe verblüffte Ronja Biehle die Jury mit einer sehr erwachsenen Reflexion, die den vielsagenden Titel „Wir lügen ja nicht erst seit gestern“ trägt. Hanna Rieskamps Erzählung „Der Sternenhimmel“ sicherte ihr den zweiten Platz zu und überzeugte mit einer sehr gefühlvollen Erzählweise. Jan Malte Steinzen, der den dritten Platz belegte, zeigte mit seiner Erzählung „Eine ganz besondere Freundschaft“, dass auch Jungen eine Chance bei diesem Wettbewerb haben.

Mit einem ausgesprochen packenden expressionistischen Gedicht schaffte es Simon Stäcker, in der Kategorie Oberstufe einen klaren ersten Platz zu belegen. Der Titel Abenddämon war gut gewählt. Auf dem zweiten Platz landete Julia Biehle, die in ihrem sehr ermutigenden Poetry Slam Text „Lies das Gedicht“ aufzeigt, wie man auch schwierige Lebensphasen überwindet. Den zweiten Platz teilte sich Julia mit Marla Hendan, die in ihrer Kurzgeschichte „Vom Wunsch, einfach zu verschwinden“ die Sehnsucht nach einem Neuanfang verbildlicht.

Mattis Henke gelang schließlich mit dem dritten Platz ein Überraschungs-Coup: Als Newcomer beim Wettbewerb schaffte er es gleich bei der ersten Teilnahme, in der hart umkämpften Oberstufen-Wertung den dritten Platz mit seinem sehr gelungenen Gedicht „Neustart“, das gekonnt mit Romantischen Bildern und Motiven spielt.

Vollgepackt mit ihren Preisen und vor Freude strahlend wurden die Sieger anschließend noch zu einem Siegerfoto eingeladen. Und als Ersatz für die Aula-Bühne, auf der sonst die Siegertexte immer vorgetragen wurden, durften die Erstplatzierten in diesem Jahr vor der Kamera ihre Texte vortragen.

(TA)