Im Kreis des Lehrerkollegiums verabschiedeten der Vorsitzende des Gymnasialvereins Dr. Kurt Stoffel und Schulleiter Michael Dahmen vergangene Woche Ulrike Naber in den Ruhestand.
„Frau Naber ist gleichsam ein Urgestein des Cani, ihrer Schule, an der sie im Jahre 1976 das Abitur ablegte“, so Schulleiter Michael Dahmen. Ihre Zeit am Cani wurde nur unterbrochen durch das Studium an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster und das anschließende Referendariat, ebenfalls in Münster.
Seit dem 5. August 1985 unterrichtete Frau Naber ihre Fächer Latein und Geschichte (inklusive Politik) am Canisianum. Im Jahre 2015 erlangte sie im Rahmen einer Qualifikationserweiterung auch die Lehrbefähigung für das Fach Mathematik. Mehrere Jahre unterstützte sie die Arbeit in den Literaturkursen der Abiturjahrgänge.
Generationen von Schülerinnen und Schülern werden sich an eine Philologin erinnern, die mit großer Begeisterung ihre Fächer unterrichtete. Als Lateinlehrerin legte sie immer großen Wert auf sprachliche Genauigkeit, was nicht nur der erlernten Fremdsprache zu Gute kam, sondern auch die Genauigkeit in der Muttersprache der Schüler förderte. Darüber hinaus war es Ulrike Naber ein stetes Ziel, durch Transfer der antiken Lebenswirklichkeit auf die Gegenwart der Schülerinnen und Schüler diese zu einem problembewussten, toleranten, kritisch beurteilenden Verhältnis zur Gegenwart und zur verantwortungsvollen Gestaltung ihrer Gegenwart zu erziehen.
Ebenso wurde die Beratungskompetenz von Frau Naber von Eltern und Schülerinnen und Schülern sehr geschätzt, die sich besonders während ihrer seit dem Jahr 2000 ausgeübten Tätigkeit als Jahrgangsstufenleiterin in der Laufbahnberatung der gymnasialen Oberstufe manifestierte.
Auch die Kolleginnen und Kollegen konnten immer auf den sehr präzisen fachlichen Rat und die tatkräftige Mitarbeit von Ulrike Naber vertrauen. Besonders beförderte sie mit ihrer genauen Kenntnis der Lehrpläne und sonstigen Vorgaben die Beratungen in den Fachgruppen, insbesondere in über 18 Jahren als Vorsitzende der Fachschaft Latein. Auch außerhalb der Schule wurde ihre Mitarbeit bei der Vorbereitung zentraler Prüfungen geschätzt.
In der Zeit des Lockdowns und des damit verbundenen Distanzunterrichts kam eine weitere Stärke von Frau Naber zum Tragen. Unter Nutzung der digitalen Möglichkeiten kümmerte sie sich sehr engagiert in einer individuellen Förderung um geflüchtete Jugendliche. Auch dank ihres Einsatzes gelang es, einige Schüler aus der sprachlichen Erstförderung in den Regelunterricht zu überführen.
Die Schulgemeinde des Gymnasium Canisianum dankt einer Kollegin, die mit Herzblut als Pädagogin gearbeitet hat.
(DA)